Er wanderte über die Höhen, hoch, steil, viele Meter abfallend,
dann wieder in sanften Verwerfungen in die Tiefe gleitend.
Er durchschritt die Täler, weite Ebenen voller glänzender Blüten, reifer Ähren. Bäumen, üppig mit Früchten tragend.
Folgte der Sonne, folgte den Sternen, genoss den Regen.
Er fühlte die Frische am frühen Morgen, die Hitze des Tages. Er fühlte die Kälte der Nacht und die Wärme der Geschöpfe, die seine Nähe suchten.
Und bei Tagesantritt ging er weiter.
Er ging leichtfüßig. Ging nie schnell, hatte Zeit.
All das war sein.
Sein Garten, sein Schutzbefohlener. War sein Reich, voller Kinder, voller Reichtum.
Reichtum für jeden, der den Reichtum sehen wollte, sehen mochte.
Vermochte.
Und mit jedem Schritt, den er weiter ging, mit jedem Gespräch, mit jeder grünen Pflanze, jeder bunten Blüte, mit jedem Hauch flüchtig duftender Luft, mit jedem Schwingenschlag mäjestätischer Greifen, wuchs seine Zufriedenheit.
Und mit jedem Schritt, den er auf warmer, weicher, harter, ehrlicher Erde ging, wurde ihm bewusst.
Das einzige Übel in seinem Reich ist – der Mensch.
Urh. weitblick
http://weitblickpoesie.de/
Ein absoluter Weitblick. Die Welt, wie sie einmal war, wie sie (wieder) sein könnte. Wenn der Mensch nicht so egoistisch wäre.