Ira Elin Nova

An einem Tag im Advent fuhr ich durch den Regen,
durch starken, prasselnden Regen.
Von wütenden Winden gegen die Windschutzscheibe
gepresst, gespuckt, gepeitscht.
Fuhr über enge, kurvenbehaftete Straßen
blendende Lichter entgegenkommender Fahrzeuge,
die Schilder suchend, lenkte ich
in ein kleines Dorf.

Den Friedhof fand ich schnell.
Dezemberdonner und schwarze Wolken empfingen mich.


Regenschirme im verzweifelten ringen mit zornigem Wind.
Ich trat an eine Grube, nassgeweint vom Himmel
eine Grube, viel zu klein,
so klein wie der Sarg,
so winzig wie kein Sarg
aus hellen Holz
jemals sein sollte.

Blütenblätter trieben über alle Gräber,
verfingen sich in flatternden Hosenbeinen
nassgeweinter Menschen.

Am Grab ertönte VNV-Nations „Nova (Resonance)“

Gute Reise, kleines Mädchen.
Das Leben ist ein großes Arschloch.

* Ira: die Friedliche
* Elin: die Strahlende
* Nova: der helle Stern

 

 

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