„Ich könnt‘ mich jetzt ja mal putzen“, dachte sich die Katze und stahl sich aus ihrem Schlafplatz unterhalb meines Liegestuhls.
Putzen, das geht nur, wenn einem die Menschen, die ihre Beine selbst nicht mehr halb so weit in die Luft strecken können, wie Katz’ es kann, dabei zuschauen.
So saß sie wenig später auf dem hölzernen Gartentisch und putzte sich mit hinterhältigem Grinsen dort, wo nie die Sonne scheint.
Und somit endet nun mein Tag der Tiere.
Er begann damit, dass die Amselküken im Nest auf dem Holzstapel hinter dem Haus, ihre kollektive Nestflucht beschlossen.
So saßen sie am frühen Morgen etwas erschrocken über ihre eigene Kühnheit, ein wenig unentschlossen auf den Holzscheiten herum. Das Nest noch in erreichbarer Nähe.
Wenig später jedoch, stürzten sie sich alle in die umliegenden Gebüsche. Traut sich erst mal einer, trauen sich alle.
Und damit begann für Hupb dem Amselvater und seiner Frau Hupbnelda der stressigste Akt der Kükenaufzucht.
Wer sich einmal mit Amseln über die Kükenaufzucht unterhalten hat, wird wissen, dass der Nestbau, das Bebrüten und das Füttern nach dem Schlüpfen nur das eine ist.
Das Füttern nach der Nestflucht jedoch, da sind sich alle Amseln einig, ist der pure Stress!
Ständig hocken die zerzausten Wurmvernichtungsmaschinen in einem anderen Busch, ihr durchdringendes „HUNGER“-Gefiepe ist in der gesamten Nachbarschaft zu hören. Permanent muß man seinen Anflug, den eig
enen Schnabel voller Würmer, Insekten und Engerlinge, ändern. Gefahren, wie des Nachbars Katz‘, dröselige Menschen, Elstern oder auch Igel (die sehen ja schon so verschlagen aus) auf das heftigste ausschimpfen, sollten sie auch nur in die Nähe des nestflüchtigen Nachwuchses kommen.
Du meine Güte!
Und so grub ich, um der guten Nachbarschaft willen, den Komposthaufen ein wenig um.
Dankend von Hupb und Hupbnelda angenommen. Entfällt doch so das langwierige Suchen im Gras.
Vom „Großen” wollte ich noch erzählen. Ich nenne ihn so. Eine mächtige Gabelweihe, die im nahe gelegenen Wald ihr Nest hat.
Sie tauchte eben, von Norden kommend, über meinem Haus auf und glitt ohne einen einzigen Flügelschlag bis hin zum Wald, nicht ohne es sich nehmen zu lassen, eine majestätische Extrarunde zu drehen.
Das nenne ich vollendetes Fliegen!
Ohje, Hupb schimpft schon wieder…