Weihnachten

Weihnachten

Ich durchquerte Wüsten,
Ozeane verschluckten mich,
strandete halb tot an unbekannten Gestaden.
Wurde gejagt, erkrankte,
irrte, reiste, wanderte
zu Dir.
All’ die Zeit Dein Bild in meinem Kopf.

Der Weg war lang. Nur noch einmal blicke ich
zurück.
Seh’ meine Spuren in der Dunkelheit
verschwinden.
Den Rest bedeckt der Schnee, sacht fallend.

Dort unten im Tal,
in der frostigen Dunkelheit,
steht Dein Haus.
Lichter flackern im Fenster,
damit ich heim finde, hast Du gesagt.

Der Duft von frischem Gebäck,
Dein Schatten im Fenster.
Ein Freudenlaut, die Tür fliegt auf,
Ich komme heim.

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Tag der Tiere

„Ich könnt‘ mich jetzt ja mal putzen“, dachte sich die Katze und stahl sich aus ihrem Schlafplatz unterhalb meines Liegestuhls.
Putzen, das geht nur, wenn einem die Menschen, die ihre Beine selbst nicht mehr halb so weit in die Luft strecken können, wie Katz’ es kann, dabei zuschauen.
So saß sie wenig später auf dem hölzernen Gartentisch und putzte sich mit hinterhältigem Grinsen dort, wo nie die Sonne scheint.
Und somit endet nun mein Tag der Tiere.

Er begann damit, dass die Amselküken im Nest auf dem Holzstapel hinter dem Haus, ihre kollektive Nestflucht beschlossen.

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Albtraumfänger

Meine Instinkte schlugen an und ich erwachte.
Übergangslos war ich hellwach. Es war tiefste Nacht, draußen hörte ich ein Käuzchen rufen, ein Igel trampelte laut durch den Garten.
Leisigkeit hatte er nicht nötig.
Behände sprang ich vom kuscheligen Sofa. Trotz Dunkelheit lag die Wohnung klar und deutlich vor meinen Sinnen.
Und Gefahr.
Ich spürte Gefahr.
Lautlos schlich ich über das Parkett, meine leichteste Übung. Ich heiße ja nicht Igel.
Den kleinen Spalt in der Tür zum Flur nahm ich mit einer eleganten S-Bewegung und ebenso geräuschlos wie mein bisheriger Auftritt betrat ich den kälteren Flur.
Ich setzte mich auf den Vorleger und putze mich kurz. Meine Ohren ließen mich dabei keinen einzigen Moment informationslos.
Die Gefahr. Sie war weiterhin präsent.
Kein Geräusch verursachend tanzte ich geradezu die Treppe hinauf. Vorbei an der Bodenvase mit den leckeren Grashalmen, vorbei an dem affigen Stoffspielzeug, das wie eine Maus aussehen sollte.
Naja, manchmal spielte ich schon gerne damit.
Im Seitenanfallsprung bockte ich auf das alberne Spielzeug zu und beförderte es mit einem eleganten Tatzenhieb unter die Kommode.
Das hatte es jetzt davon.

Schnell noch zwei mal die Tatze geputzt und dann betrat ich das Schlafzimmer.
Ich kam gerade zur rechten Zeit. Meine hellwachen Sinne sondierten die dunkle Umgebung rückstandslos.
Mein Mensch hatte erhöhten Puls, er warf seinen Kopf im Schlaf mal in die eine, mal in die andere Richtung. Schweiß bildete sich auf seiner  Haut.
Rrrrr. Ich liebe seine Haut.
Ich kam gerade recht! Ein Albtraum hatte sich im Schutz der Nacht, im Schutz des Schlafs herangeschlichen und hatte meinen Menschen angefallen!
Doch nicht mit mir, übler Spuk! Hier wohnt ein aufmerksamer Wächter!
Überflüssig zu erwähnen, dennoch mache ich es: Lautlos. Lautlos sprang ich auf das Bett, schlich mich zu meinem Menschen, legte mich neben seinen Kopf und schnurrte den Albtraum innerhalb von neun Herzschlägen weg.
Sein Puls normalisierte sich, sein Atem wurde tief und entspannt.
Im Schlaf drehte er sich um und streichelte mir ein mal längs über den Körper.
Chhhrrrrrrr.

Mission erfolgreich beendet!
Und da ich schon mal da war, rollte ich mich zusammen, blieb für die Nacht dort.
Zur Vorsorge.
Man weiß ja nie.

(Urh.: weitblickpoesie.de)

 

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Annes Weihnachtswunsch

Die kleine Anne ist sehr krank.
Einen Wunsch hat sie noch. Mit der Heldin ihrer Lieblingsbücher, einer mutigen Königin, auf derem starken Hengst Zsadouch durch das sagenhafte Land reiten.
Dafür jedoch muss der Weihnachtsmannschlitten einen gefährlichen Ritt durch die Zeit machen.
Ob es dem Weihnachtsmann, dem Spezialagent, dem Dachs und der Königin gelingt Anne ihren Wunsch zu erfüllen?

 

LESEPROBE
Kapitel 3. Anne.

Es war der 24. Dezember, 0:15 Uhr.
Anne lag noch wach auf ihrem Bett und las.
Seit dem sie diese Krankheit hatte, lag sie häufig nachts wach. Sie genoss die Nächte, in denen sie sich gut fühlte.
Wieder gut fühlte. In denen Alles nicht allzu weh tat.
Wenn diese Tage in der Klinik weit genug in der Vergangenheit lagen. Wenn diese glühende Flüssigkeit ihren Körper wieder verlassen hatte, nachdem sie tobend und im wilden Rausch durch ihre Adern und ihrem Bauch wütete, das letzte Haar von ihrem Kopf

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