Die Zeit ist nur der Wind,
der uns durch das Leben treibt.
DU musst den Mut besitzen,
dich mit geöffneten Flügeln abzustoßen.
Wichtig ist, die Furt zu finden.
Tollkühn durch das Wasser schreiten.
Wichtig ist, den nächsten Schritt zu spüren,
zuversichtlich den Fuß zu setzen.
Kommt er ab, spürt die Beine tief versinken,
bleibt nur der schnelle Rückzug,
verstecke er sich
im Gebüsch,
einem nassen Köter gleich.
Doch allzu oft sah ich starke Kerle ertrinken,
gerüstet und gestriegelt,
im gestreckten Galopp in die Fluten preschend.
Verschlungen in brodelnder Tiefe,
nie mehr gesehen.
Und einen Rat, den geb’ ich euch noch!
Wird die Zugbrücke schon auf weite Ferne
herunter gelassen,
laden bunte Wimpel fröhlich ein:
Gebt Acht,
Gebt Acht!
Urh. weitblick
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Im Unterholz liegt der Wolf.
Er hat sie gewittert,
schon auf weite Ferne.
Hat sich angeschlichen,
tief in die Pflanzen gedrückt,
lautlos, der Fährte folgend,
gegen den Wind.
Hat gewartet, ist weiter gerobbt,
hat ihren süßen Duft eingesogen und
dabei genüsslich die Lefzen gehoben.
Bis er in ihrer Nähe war.
Im Unterholz liegt der Wolf.
Lässt das Reh nicht aus den Augen.
Stets wachsam, verfolgt voller Verzückung
jede ihrer grazilen Bewegungen.
Berauscht sich an ihrem Duft,
bewundert den Schimmer auf ihrem Fell,
würde gern einmal ganz nah in ihre großen,
glänzenden Augen schauen.
Auf heller Lichtung steht das Reh.
Niemand wird ihm jemals etwas antun.
In ihrer Nähe liegt der Wolf,
passt auf sie auf.
Er liebt das Reh.
Urh. weitblick
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