Erhebe Dich in die Lüfte,
Ballerinengleich.
Im anmutigen Schwung,
Stolze Tänzerin.
Erhebe Dich in die Lüfte,
Schwerelos in den Himmel.
Tanze die Leichtigkeit
eines Sommertags.
Hätt‘ ich nur ein Lachen, ich würd’ es Dir schenken,
hätt‘ ich nur einen Kuss, er wäre für Dich.
Hätt‘ ich nur eine Silbe zu sagen,
ich würd‘ schweigen bis Du bei mir bist.
Gäbe es nur eine Blüte zu pflücken,
ich würd‘ sie stehen lassen.
Würde sie täglich besuchen, sie mit Deinem Namen nennen.
Es gibt nur eine Hand zu halten,
sie gehört Dir.
Urh: weitblick-ly@gmx.de
http://weitblickpoesie.de
Urlaub ist für mich primär eines. Den Alltag ablegen, entspannen.
Bücher in einem durch lesen, mich mit wildfremden Leuten am Strand und im Restaurant unterhalten, das Smartphone unerreichbar. Nur meine besten Freunde wissen, dass ich im Urlaub bin, und die werden mit einer Postkarte gegrüßt.
Und so habe ich meinen Urlaub genossen.
Hermann Hesse für die Sinne, Terry Pratchett zum Entspannen und Lachen, meine Kamera um Stimmungen einzufangen.
Meine Frau für Alles.
Genießt euren Urlaub.
Lasst das Smartphone aus. Ihr müsst nicht jedes Restaurantessen und jeden Sonnenschein am Strand posten.
Habt Zeit für Euch. Nicht für das Smartphone.
Es grüßt, Weitblick
Ich wandere durch ein goldenes Meer aus Ähren,
lausche dem Streichkonzert der Natur.
Buchstaben fliegen auf mich zu,
schwerelos, gleich Federn im Wind,
erwachen sie zu Wörtern.
Bin versucht sie zu halten,
doch greife ich nach ihnen, driften sie fort.
Ich seh’ die Sonne ihren erhabenen Bogen schlagen,
Worte beginnen in mir zu flüstern,
eine Elfe lacht im hohen Gras.
Die Zukunft ist noch nicht geschrieben.
Wichtig ist, die Furt zu finden.
Tollkühn durch das Wasser schreiten.
Wichtig ist, den nächsten Schritt zu spüren,
zuversichtlich den Fuß zu setzen.
Kommt er ab, spürt die Beine tief versinken,
bleibt nur der schnelle Rückzug,
verstecke er sich
im Gebüsch,
einem nassen Köter gleich.
Doch allzu oft sah ich starke Kerle ertrinken,
gerüstet und gestriegelt,
im gestreckten Galopp in die Fluten preschend.
Verschlungen in brodelnder Tiefe,
nie mehr gesehen.
Und einen Rat, den geb’ ich euch noch!
Wird die Zugbrücke schon auf weite Ferne
herunter gelassen,
laden bunte Wimpel fröhlich ein:
Gebt Acht,
Gebt Acht!
Urh. weitblick
http://weitblickpoesie.de
Sommerabend.
Ich liege auf dem Rücken,
Gras kitzelt meine Füße.
Die späte Abendsonne bricht sich in dem dunklen Rot
meines Weinglases.
Flüchtiger Wind haucht mir den
Duft von Jasmin in das Gesicht.
Schwalben jagen tanzend am Himmel,
aufgeregt rufend,
Akrobaten der Luft.
Leise klingt Tubular Bells aus verborgenen Lautsprechern,
eine Amsel singt ihr Lied dazu.
Denkst Du jetzt auch an mich?
Um Deine Jugend betrogen,
wurdest in Gefangenschaft erwachsen.
Viel zu spät kamst Du frei.
Die Heimat: abgebrannt,
warst auch hier nur der Flüchtling.
Hast nie zurück geschaut,
stets geschuftet,
bei Null angefangen. Bist nach der Schicht
mit dem Rad
zum nächsten Job gehetzt,
hast uns ein Haus gebaut, die Baugrube mit Hand und Schaufel ausgehoben.
Nie geklagt, fünf Kinder groß gezogen,
Mutter hat jeden Pfennig dreimal umgedreht.
Kein Geld für Tinnef übrig.
Wie unendlich kostbar muss dir dieser eine,
schlichte Silberring,
den ich jetzt in meiner Hand halte,
gewesen sein.
Ich passe gut auf ihn auf.
Danke, Vater.
Flieg, Seele flieg!
Zu lange warst Du schwach,
zu sehr.
Flieg, wo Du doch das Fliegen liebst.
Hast Dich festketten lassen,
schlugst verzweifelt mit den Flügeln,
vergebens, niedergedrückt am Boden.
Flieg mein Herz, flieg.
Jetzt bist Du frei.
Lass dich nie mehr einsperren.
Nie mehr.
Urh. weitblick
http://weitblickpoesie.de