Angekommen

Du bist angekommen,
nach all den Jahren,
all den Wirren durch die Du triebst,
aus denen Du dich befreitest,
mit deinem starken Willen.
Den hattest Du schon immer.

Angekommen,
man sieht es deutlich.
Sieht es an Deinen Briefen,
Deinen Fotos, voller echtem Mutterstolz.
Worte voller Ruhe und innerem Frieden.
Am Ziel.
Ich freue mich für Dich,
freue mich, dass ich ein Teil Deiner Reise war.
So lange her,
so junge Herzen,
und doch, wie gestern.

Vielleicht schlägst Du ab und an
das Buch Deiner Reise auf
und verweilst mit einem Lächeln,
in unserem Kapitel.

 
Ich wünsch’ Dir alles Gute.

 

Pusteblume

Ich halte inne, wenn Du vor einer Pusteblume in die Hocke gehst,
male mir Deinen Gesichtsausdruck in die Synapsen,
lächelnd,
das kleine Mädchen erwacht in Dir.

Und wenn Du sacht,
mit gespitzten Lippen,
einen üppigen Pusteblumentanz verursachst,
wär’ ich gern einer der kleinen Schirme,
die durch Deinen Atem schwerelos werden.

Aber eigentlich bin ich das auch so.

 

Pusteblume

http://weitblickpoesie.de

Standhaftigkeit und Stolz.


Und stehe ich auch im stärksten Sturm,
möcht’ die Welt um mich herum untergehen.
Mag man an mir zerren, tosend, brüllend versuchen
mich nieder zu zwingen.
Ich bleibe stehen.
Ich werde nass, kalt, friere, fürchte mich,
doch auf die Knie,
werde ich nicht gehen.

Stolz, erhaben,
und stärker
als zuvor,
dem Sturmende entgegen gehen.

(Weitblickpoesie.de)

Tanz in den Mai

Tanzt Du mit mir in den Mai?
Bewegst Dich für mich in deiner Einzigartigkeit?
In schönster Frühlingsnacht
auf der kleinen Wiese, nur Du und ich.

Tanzt Du mit mir in den Mai?
Sterne beleuchten unseren Reigen,
Die Nachtigall singt für uns das Lied.
Wie ich deine fließenden Bewegungen liebe
in meinem Armen.

Tanz mit mir in den Mai
bis wir schwindelig in das Gras fallen,
nur Du und ich.

(weitblickpoesie.de)

Rote Tulpen

Du schüchterne Anmut

Spreizt Deine Flügel,
nahezu verschämt und doch
voller Freude.
Verführerisch glänzend,
aus nasser Lust.
Lockst mich mit Sehnsucht,
lockst mich mit Liebe und
Schönheit.
Unheilbar.

Einen Kuss hauch ich zu Dir,
bevor Du dich erhebst,
schwerelos
und meinen Verstand betörst.
Lautloser Flügelschlag.
Duftende Sinnlichkeit.

Du bist Versuchung,
Du bist Liebe,
Du bist Lust.

Flieg!

Seit Tagen spürst du die Unruhe in Dir.

Und wenn Du beginnst zu krabbeln, das erste Mal deine Wabe verlässt,
und du spürst die Sehnsucht,
unbändiger Wille leitet dich.
Du suchst die Luft, willst die sagenhafte Sonne sehen.
Und du krabbelst die Gänge entlang.
Wirst sicherer, aufgeregter, schneller, willst es spüren!
Eine Kurve noch,
es wird heller.
Und dann bist Du da. Die Wächterinnen grüßen dich.
Wie groß, wie weit, wie schön!
Wie hell, wie warm.
Welt!
Du zögerst einen Augenblick und dann wirfst du dich der Sonne entgegen,
zum allerersten Mal spürst die Luft an Dir vorüberziehen.
So zart die Flügel, so kraftvoll ihre ersten Schläge sind.
Du kannst fliegen!
Flieg,

FLIEG.

Jauchzend der Weite entgegen, duftende Blüten locken dich.
Welt, du bist so schön.

Flieg!

Glänzendes Herz

Es war 1988
als zum ersten Mal mein Herz brach.

Ab da wusste ich:
Alle vermeintlichen Male davor
war nur normaler Herzschmerz.

Und dennoch.
Es wuchs wieder zusammen.
Ohne Sturzhelm,
ohne Zögern
ließ ich voller Liebe zu,
dass es mir noch so einige Male gebrochen wurde.

Doch vor jedem Bruch wuchs es,
wurde schöner
jedes Mal,
und nach jeder Heilung
glänzte es mehr.

Auch
stolz schlagend in Deiner Brust:
Dein glänzendes Herz.

 

herz

 

Marie

Ich bin wieder da.
Hast Du mich vermisst?
Ich bringe den Frühling mit und
Deine Erinnerungen an frühere Zeiten.

Komm, nimm mich noch einmal behutsam auf
Deinen Finger.
Puste mich sacht an,
bis ich die Flügel öffne
und
mit Deinen Träumen davon fliege.

marie

Frühlingswärme

Und
plötzlich war die Wärme da.
Und die Sonne.
Die Luft roch nach Frühling
und nach Dir.
Der Klang Deiner Stimme, nie vergessen,
hallte durch meine Erinnerung.

Zögernd, der fast ängstliche Blick auf das Smartphone.
Noch immer hab’ ich Deine Nummer gespeichert.

Gerade warst Du online,
mein Herz macht einen Sprung.
X-mal die Hometaste gedrückt, ganz schnell.

Ich trau mich wieder nicht.

Erinnerungen