Du und Ich

Du und ich in der Nacht,
wenn die Schatten unserer Körper
Mondlichthell in einem verwegenen Eins verschmelzen.

Du und ich in der Nacht,
wenn die Maikäfer freudig einen
Hochzeitstanz aufführen.

Du und ich in der Nacht,
wenn das Käuzchen nicht glaubt,
was es sieht.

duundich

Prachtweib

Prachtweib

erhebe nicht Deinen Kopf, schau mich nicht mit deinem Augenaufschlag an.
Doch Du tust es.
Erhaben.
Lächelnde Kernschmelze, verwirrst meine Synapsen;
Funkenflug in meinen Kopf.
Rot schimmernde Lippen, tief glänzende Augen, freudig ertrinke ich in ihnen.

Sekunden

langer

Herzstillstand.

Dein Hinterkopf in meiner Männerhand, so zart.
Schließ’ die Augen, Prachtweib.

Sei mein.

Urh. weitblick
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Die alte Bank

Hier sitze ich wieder,
nach all den Jahren,
das erste mal.

Der Weg durch die Felder,
am Waldrand entlang,
scheint mir viel kürzer,
als mit dir an meiner Hand.

Die hölzerne Bank, auf der wir Stunden verbrachten,
die Zukunft in bunten Farben malten,
sie ist alt.
Verwittert.

Das Herz im Baumstamm, es ist noch da.
Vernarbt, gewachsen,
so wie unsere Liebe wuchs.

Ich schließe die Augen,
Vogelstimmen,
es ist ein schöner Tag.
Hab’ heute Nacht von Dir geträumt.

Hoffentlich geht es Dir gut, da wo Du jetzt bist.
Ob Du manchmal an mich denkst ?

Urh. weitblick
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die_alte_bank

Einen Tag Du

Ich hätte schwören können dein Wecker hat heut‘ geklingelt,
der Kaffee war zu stark und im Radio lief Dein Lied.
Ich hatte es schon so lang’ nicht mehr gehört.

Dein Haarband fiel mir vor die Füße, im Bad,
durch dessen Fenster die Frühlingssonne schien.
Vor dem Haus blühten Deine Blumen,
zum ersten Mal in diesem Jahr und die Kraniche,
nach denen Du immer den Kopf verdreht hast,
sie grüßten trompetend vom Himmel.

Das Eiscafe, es öffnete gerade,
im alten Kino wird mal wieder ‚Dirty Dancing‘ aufgeführt.

Es gibt wieder frische Erdbeeren,
und der Baum an dem Du immer lehntest,
wenn ich Dich abholte,
er wurde heute gefällt.

Morgen komm‘ ich euch besuchen,
den Baum und anschließend Dich.
Ich bring‘ Dir Erdbeeren mit.
Und frische Blumen.

Urh. weitblick
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einentagdu

Schutzengel

Schutzengel

Hier gleite ich dahin,
in unbekannten Höhen.
Der kühle Abendwind
schmeichelt meinen Schwingen.

Bin Dir nah, so weit entfernt.

Hier gleite ich dahin,
mit Argusaugen schütz’ ich dich,
Deine Unversehrtheit, mein Schwur,
ungebrochen.

Bin Dir nah, so weit entfernt.

Manchmal schaust Du dich um,
kannst mich nicht sehen,
kitzele ich Dich, lachst Du.
Flüstere ich Dir ins Ohr,
fühlst Du dich wohl.

Schlafe niemals, bin für Dich da,
für immer.

Urh. weitblick
http://weitblickpoesie.de

schutzengel_

Muttertag

Löwin

Bist immer da, wachst in der tiefsten Nacht
bei jedem noch so leisen Weinen auf.
Hast unendlich Liebe und Geduld,
bist Seelenheil, bist Königin,
bist die Schönste.
Bist der meistgedachte, wertvollste,
meistgesprochene  Mensch.
Bist auch nach der Nestflucht der erste Anlaufpunkt.
Wischt zu jeder noch so späten Stunde jede Träne weg.
Verstecktest stets die eigenen Sorgen
hinter Deinem Lächeln.
Bist voller Güte,
mutig,
immer wachsam,
bist die Löwin,
bist Mutter.
Geliebte Mutter.

Urh. weitblick
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mt

Das kleine Mädchen und die Nelke

Heute beobachtete ich ein kleines Mädchen, das im Blumenladen stand und die Auslagen begutachtete.

Von der Verkäuferin angesprochen zeigte sie schüchtern auf die Vase mit den Nelken und flüsterte „Ich hätte gern eine davon. – Mit Weiß drin!“
Diese kaufte sie dann für 80 Cent und schritt stolz zum Ausgang.

Eine wundervolle Szene.