Über Weitblick

Passionierter Hobbyfotograf und Autor. Baujahr 1970, Verheiratet, keine Kinder, zwei Katzen.

Prachtweib 2

Prachtweib 2

Entschuldige die kaputten Knöpfe
an der Bluse,
entschuldige die zerzauselte Frisur.
Die Bissspuren an Deinem Hals,
tun mir leid.
Entschuldige die Tasse, die vom Tisch fiel,
ich feg’ die Scherben nachher weg.

Die Strumpfhose kaufe ich Dir neu.
Lass uns nur grad’ ein wenig zu Atem kommen.

Entschuldige, dass du nun zu spät kommst.
Doch ich kann Dir nicht versprechen,
dass es nicht wieder vorkommt,
wenn DU mich so anschaust.

Mein Prachtweib.

Urh. weitblick
http://weitblickpoesie.de

 prachtweib2

Du und Ich

Du und ich in der Nacht,
wenn die Schatten unserer Körper
Mondlichthell in einem verwegenen Eins verschmelzen.

Du und ich in der Nacht,
wenn die Maikäfer freudig einen
Hochzeitstanz aufführen.

Du und ich in der Nacht,
wenn das Käuzchen nicht glaubt,
was es sieht.

duundich

Prachtweib

Prachtweib

erhebe nicht Deinen Kopf, schau mich nicht mit deinem Augenaufschlag an.
Doch Du tust es.
Erhaben.
Lächelnde Kernschmelze, verwirrst meine Synapsen;
Funkenflug in meinen Kopf.
Rot schimmernde Lippen, tief glänzende Augen, freudig ertrinke ich in ihnen.

Sekunden

langer

Herzstillstand.

Dein Hinterkopf in meiner Männerhand, so zart.
Schließ’ die Augen, Prachtweib.

Sei mein.

Urh. weitblick
http://weitblickpoesie.de

 

Die alte Bank

Hier sitze ich wieder,
nach all den Jahren,
das erste mal.

Der Weg durch die Felder,
am Waldrand entlang,
scheint mir viel kürzer,
als mit dir an meiner Hand.

Die hölzerne Bank, auf der wir Stunden verbrachten,
die Zukunft in bunten Farben malten,
sie ist alt.
Verwittert.

Das Herz im Baumstamm, es ist noch da.
Vernarbt, gewachsen,
so wie unsere Liebe wuchs.

Ich schließe die Augen,
Vogelstimmen,
es ist ein schöner Tag.
Hab’ heute Nacht von Dir geträumt.

Hoffentlich geht es Dir gut, da wo Du jetzt bist.
Ob Du manchmal an mich denkst ?

Urh. weitblick
http://weitblickpoesie.de

die_alte_bank

Einen Tag Du

Ich hätte schwören können dein Wecker hat heut‘ geklingelt,
der Kaffee war zu stark und im Radio lief Dein Lied.
Ich hatte es schon so lang’ nicht mehr gehört.

Dein Haarband fiel mir vor die Füße, im Bad,
durch dessen Fenster die Frühlingssonne schien.
Vor dem Haus blühten Deine Blumen,
zum ersten Mal in diesem Jahr und die Kraniche,
nach denen Du immer den Kopf verdreht hast,
sie grüßten trompetend vom Himmel.

Das Eiscafe, es öffnete gerade,
im alten Kino wird mal wieder ‚Dirty Dancing‘ aufgeführt.

Es gibt wieder frische Erdbeeren,
und der Baum an dem Du immer lehntest,
wenn ich Dich abholte,
er wurde heute gefällt.

Morgen komm‘ ich euch besuchen,
den Baum und anschließend Dich.
Ich bring‘ Dir Erdbeeren mit.
Und frische Blumen.

Urh. weitblick
http://weitblickpoesie.de

einentagdu