Frühlingsweib

In der Frühlingssonne
lag ich an Deinen warmen Brüsten,
weich.
Die Sonne schien aus unseren Augen,
malte Schatten auf Deinen Knackarsch,
mit Dir fühlte ich mich unendlich
reich.

Es war der Frühling, in dem
die Narzissen blühten
und die Amseln sangen,
hinein bis in die Frühlingssonnennacht.

Der Frühling, den Du mir brachtest,
strahlend, hell und schön.
Anmutig,
mit aller Macht.

(weitblicklyrik.de)

Fieber

Die Mutter liegt im Fieber,
atmet flach,
es geht ihr nicht gut.

Fieberträume jagen sie,
ihre Haut brennt
schrecklich,
Wunden reißen auf,
vielfach.
Es geht ihr wirklich nicht gut.

Immer verzweifelter,
immer ängstlicher,
drastischer
versucht sie sich zu wehren.
Immer stärker wird die klamme Angst.

Was ist,
wenn sie es nicht schafft?

Was ist,
wenn sie ihren Parasiten nicht los wird?

(weitblicklyrik.de)

Weihnachten

Weihnachten

Ich durchquerte Wüsten,
Ozeane verschluckten mich,
strandete halb tot an unbekannten Gestaden.
Wurde gejagt, erkrankte,
irrte, reiste, wanderte
zu Dir.
All’ die Zeit Dein Bild in meinem Kopf.

Der Weg war lang. Nur noch einmal blicke ich
zurück.
Seh’ meine Spuren in der Dunkelheit
verschwinden.
Den Rest bedeckt der Schnee, sacht fallend.

Dort unten im Tal,
in der frostigen Dunkelheit,
steht Dein Haus.
Lichter flackern im Fenster,
damit ich heim finde, hast Du gesagt.

Der Duft von frischem Gebäck,
Dein Schatten im Fenster.
Ein Freudenlaut, die Tür fliegt auf,
Ich komme heim.

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Aufbruch

Pack‘ keine Sachen,
lass alles hier.
Wir nehmen mit, was
wir wirklich brauchen
.
Ich Dich, Du mich.
Wir.

Schau in die Weite,
die Kraniche ziehen schon.
Den Herbststurm im Rücken
singen sie ihr Lied;
„Samaha, bist Du dort?“

Lass‘ alles hier,
alle Bürde,
allen Unrat,
alle Erwartungen,
die andere in Dich pressten,
allen Druck,
dem Du dich beugen sollst.
Nie mehr beugen wirst.
Die Kraniche rufen dich.

Nimm meine Hand,
halt’ den Kopf hoch,
spür’ den Wind,
schlag mit den Flügeln.

Die Asche wird bald
erkaltet sein.

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Sommernacht

Heute hole ich Dich heimlich ab,
es ist eine wunderbare Nacht.
Die Luft ist lau und riecht nach Sommer.
Einen langen Weg gehen wir entlang,
beleuchtet von den Sternen.
Ich erzähle Dir, was ich träumte
und ergreife Deine Hand.

Die Lichter der Stadt bleiben hinter uns,
Sommernachtsgeruch und Rascheln im Dunkeln.
Ein Bach plätschert ruhig vor sich hin,
auf einer Lichtung lassen wir uns nieder.

Deinen Kopf an meiner Schulter,
schauen wir den Leuchtkäfern zu.
Dein Haar duftet nach Apfel und
wir suchen die Venus am Nachthimmel.

Ein Käuzchen ruft in der Nähe,
mir gefällt die Nähe zu Dir.
Lass mich noch einmal Deine schöne Stimme hören.
In dieser schönen Sommernacht.

Sommerregen

Läufst Du mit mir durch den Sommerregen?
Hand in Hand,
und lachst Du dabei
auf Deine Art,
so wie nur Du es tust?

Läufst Du mit mir über eine grüne Wiese,
barfuß durch’s nasse Gras?

Küsst Du mich im Sommerregen,
wenn ich Dich in den Armen hab’ und drehe?

Deine nassen Haare kitzeln mein Gesicht.

Küss mich im warmen Sommerregen
bis der Regenbogen sich über uns spannt.

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Ich bin bei Dir

Ich bin bei Dir.

Und wenn ich nicht bei Dir sein kann,
so bin ich es in jedem Moment.
Weine um mich,
trauere um mich,
doch verzweifle nicht.

Ich bin bei Dir,
durch deine Gedanken,
durch deine Erinnerungen
lebe ich weiter.

Danke für alles,
was Du mir gabst.
Danke für all‘ Deine Güte,
für die Liebe;
Mutterliebe.

Weine um mich,
doch verzweifle nicht.
Ich bin hier,
warte auf Dich.
Erst wenn Du Dein Leben gelebt hast,
werden wir uns wiedersehen,
uns in die Arme schließen,
bei einander stehen.

Ich wünschte es wär’ schon Frühling,

Ich wünschte es wär’ schon Frühling,
der laue Wind spielt wieder mit Deinem Haar.
Ich wünschte es wär’ diese grüne Wiese,
die so viel von uns weiß und doch schweigt.

Schüchterne Sonne bricht sich in
Deinen Augen.
Eine Blüte steckt in deinem Haar.
Meine Lippen an Deinem Hals.

Nur ein Reh betrachtet scheu
hüllenloses Treiben.